
LAUTER BESTE SCHLUSSSÄTZE
Performance
Collectif les heureuses (Jeanne Jacob & Cornelia Nater)
12’’, 2022, Aufgeführt im Rahmen vom Joli mois de Mai in La Voirie, Biel/Bienne
In der Performance trinken Cornelia Nater und Jeanne Jacob gemeinsam Tee und sprechen einen Text begleitet von zwei Videos, zwei Gemälde, fünf eingerahmte Fotos, eine Tonaufnahme-Collage und live elektronischer Sound. Die Performance beschäftig sich mit Beziehungen – Zu sich selbst, zu anderen, zur Umgebung und zur Kunst-. Wir bewohnen was wir können aber arbeiten draussen und stellen Fragen, poetische politische und lustige. Lauter Beste Schlusssätze untersucht nicht-lineare Narrative und findet Form in einer Collage von Texten, die entstanden sind durch zusammen Machen, Konfrontieren und gemeinsamem Schreiben. In der Freundschaft zwischen den zwei Künstlerinnen, ihre künstlerische Beziehung zueinander und der Art des gemeinsamen Arbeitens entstehen liebe, Prozesshafte Auseinandersetzungen und angewinkelte Beine die durch das fahren gezwungen sind zu gehen
Les heureuses sind seit zwei Jahren regelmässig zusammen am Arbeiten.
FROM SENSIBLE POOLS AND SNAIL CONNECTIONS
one-channel video, 12’15 »
In Collaboration with Paloma Ayala & Riikka Taurianien
2021
The margins in a snail body are mediated by slime. Slime is a vibrant matter (J. Bennett) with tangled molecules, both a liquid and a solid depending on its relational description, that creates a sticky infrastructure. The fascinating water body of the snail Achatinella Apexfulva, or for the matter any snail or mollusk, inspired a long conversation in which the artists Jean Jacob, Riikka Tauriainen and Paloma Ayala, came together to explore the manifold of nods or points of connection that the body of a snail spawns in us, when thinking about and beyond the limits of a body.
This process-based performative video explores slime as binding matter and snails as nods of connective tissue. The host-habitat of the video work was the exhibition «Intimacy of Strangers» by Riikka Tauriainen, and her concepts developed within the practice of tentacular thinking (D. Haraway).
The anthropomorphic project that humans implement on the planet, questioned some notions of care that Jacob, Tauriainen and Ayala deem fundamental in their artistic practices. The host and the hosted are viewed under this slimy regime; the snail has an extensive body (S.L. Star), a queer hermaphrodite body, a fluid body whose shell-house hosts spaces of us and the other.
The three artists shared several texts, stories and personal accounts in order to create this work. The authors or sources are: Gloria Anzaldúa, Donna Haraway, Maria Puig della Bellacasa, Mary Douglas, Susan Leigh Star, Virginie Despentes, Jean Bennett, Thom van Dooren, Kate Rigby, Ursula K. Le Guin, Paul B. Preciado, Ellen Bass, Elizabeth Bishop and Karen Barad.



LA DANSE DU LOMBRIC
Lecture-Performance, 25′, 2021
in Zusammenarbeit mit Julie Beriger, aufgeführt im Espace libre in Biel, im Rahmen der Solo-Ausstellung « Je t’aime les pieds dans la boue » von Jeanne Jacob, 2021
In einer sanften und schmutzigen Atmosphäre, begleitet von elektronischer Musik, erzählen und re-mixen die beiden Bielerinnen Julie Beriger und Jeanne Jacob, die Geschichte «La danse du lombric » (der Tanz des Regenwurms) auf Schweizerdeutsch und Französisch.
J’AI DES PRIVILEGES, DONC JE PEUX
In Zusammenarbeit mit Mirjam Ayla Zürcher, Installation, in de Ausstellung » L21- The dark side of the lion« , in der Kunsthalle Luzern. 2020
Die Künstlerinnen Jeanne Jacob und Mirjam Ayla Zürcher gehen in ihrer Installation im Kabinett der Kunsthalle Luzern vom Ansatz aus, dass Denkmäler im öffentlichen Raum eine symbolische Funktion einnehmen: Sie sind Repräsentationen dessen, wer bzw. was für eine Gesellschaft von Bedeutung ist oder war. An ihnen lassen sich die jeweils herrschenden Machtstrukturen einer Gesellschaft ablesen. Weswegen die Künstlerinnen der Frage nachgehen, wer Geschichte schreibt, für wen sie geschrieben ist und welche Asymmetrien zwischen Privilegien und Diskriminierungen damit reproduziert werden. «J’ai des privilèges, donc je peux» thematisiert Denkmal-Setzungen demnach als Erinnerungsordnungen einer kapitalistischen, patriarchalen und rassistischen Gesellschaft, in der Geschichtsschreibung von und für alte, weisse Männer betrieben wurde.
Die multimediale Installation «J’ai des privilèges, donc je peux» besteht aus vier Teilen: Das Video «FAQ» stellt Fragen zu und über Privilegien, während das Video «Grrrraaaaooooww» das deformierte Löwendenk- mal zeigt. «Ongoing Manifesto» plädiert in seiner poppigen Info-Panel-Ästhetik für mehr Solidarität und Verletzlichkeit. «Selbstdeklaration Versuch 1» setzt sich mit den strukturellen Zusammenhängen zwischen individueller Laufbahn, Identität und kollektiven Determinismen auseinander.
WIR TANZEN ALLE AUF DER SELBEN BÜHNE
Inzenierung von San Keller’s Zeigestab « nothing is perfect, 2005 »
1O min, Aufgeführt in Zusammenarbeit mit Jenny Scherer, in der Ausstellung « United by AIDS », im Migros Museum für GegenwartKunst, Zürich, 2019.
Jeanne Jacob und Jenny Scherer zeigen eine neue Inszenierung des Action-Objektes Nothing is perfect (2005) von San Keller, ein Zeigestock aus der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst. In einen Tanz, inspiriert von Jeanne Jacobs Erzählungen, werden die Verbindung zwischen Abhängigkeit und Autonomie in Liebschaften und Partner*innenschaften in einen Tanz Verarbeitet.
video HERE

GUTER SEX
15 min, Aufgeführt im Rahmen des Hors-lits, in Luzern, 2019.
Bei der Performance geht es um guten Sex. ‘Guter Sex ist Arbeit‘ sagt die Künstlerin während der Performance. Aber guter Sex ist vor allem Konsensual. Es ist einfacher, Konsens zu finden, zu kommunizieren, wenn man sich selbst schon darüber Gedanken gemacht hat. Jeanne Jacob trägt Sportsocken, stellt Fragen zu sexuellen Vorlieben und Erwartungen und isst eine Artischocke. Am Ende der Performance hat die Künstlerin das Vergnügen, ihr Artischockenherz schweigend zu verkosten.
Auszugs aus dem Gesprochenen Text: Warum zählen Menschen ihre Liebschaften? Fragst du während oder nach dem Sex, ob es gut war? oder fragst lieber nicht? Wie benennst du dein Geschlecht? Unterscheidest du zwischen Sex und Liebe? Magst du es nackte Genitalien aneinander zu reiben? Sind Po-Massage das beste ever? Magst du, wenn dein Partner oder deine Partnerin auf dich ejakuliert? Woher kommen deine Vorlieben? Wenn das Private politisch ist, ist es das Intime auch? Redest du gerne über Sex und Konsens
Video
MA VIE D’ALFONSE
Performance
7mn.
Aufgeführt im Kollektiv Saféplesir, in der Indu und im Winkel, Luzern, 2017.
In ‘‘Ma Vie d’Alfonse’’ verarbeiten Angelina Burri und Jeanne Jacob persönliche Erlebnisse und ihre queerfeministische Perspektive auf soziale Verhältnisse zu einem Debut-Song. Mit viel Sprachwitz erzählen sie von der fiktiven Figur Alfonse und von alltäglicher «Banalitäten» mit politischer Dimension. Sie lachen über sich selbst, lassen ihrer Wut auf das Patriarchat freien Lauf – unterstrichen von elektronischen Klängen. Auszug aus dem Songtext:
« … Tu me parles des chattes mouillées et des nouveautés.
Nous on reste encrée, on ne perd pas le pied. On veut parler d’Alfonse, d’amour et de politique, même si ça sonne art féminin dramatique. La performance est partout. Y pensez. On va partir en couille, si vous désirez…»
..


EINDRÜCKE
Performance, c.a 10 min, Aufgeführt mit Mirjam Ayla Zürcher am ACT Bern und Luzern, 2017.
Wir sitzen am Tisch und kneten unsere Tonstücke, formen ‘‘Eindrücke’’. «Er ist ein grosser Fan der Renaissance» oder, sagst du. Stellst ein Stück Ton in die Mitte. Wie ein Figürchen – ein Eindruck. Ich höre dir zu und knete weiter. Forme Eindrücke und stelle sie in die Mitte. In der gemeinsamen Performance « Eindrücke » inszenieren Mirjam Ayla Zürcher und ich ein Gespräch über das Verhältniss unserer Väter mit der und unserer Kunst. Der Dialog erzeugt Eindrücke, die wir als Tonklumpen darstellen und in die Mitte des Tisches legen. Was am Ende von unserem Gespräch übrig bleibt, sind die Eindrücke.
.
ERICH MÜSAHM KOMMT IN DER BBLACKBOXX
Erzählperformance in Zusammenarbeit mit Lukas Linder, täglich während eine Woche 20 min.
Aufgeführt im Rahmen des Festivals « Tanzt weiter und vergesst das weinen nicht » an der Bblackboxx (Basel), 2015.
Jeden Tag wird ein Ausschnitt aus dem Tagebuch vom anarchistischen Bohem-Poet Erich Mühsam gelesen. Während der Lesung werden Skulpturen von ihm und eingie Charatere, die in seinen Texten vorkommen, gemalt und im Gelände der Bblackboxx aufgehängt.

IM DUNKEL
Installation in der Staumauer von Rätrichsboden, Grimselgebiet bei Bern, 2013.
Das Wasser fehlt, doch es verbindet die dreizehn hängenden Gummibötchen mit dem Raum und wird somit präsent.